Gesund & Satt

Mit Kindern über den Tod sprechen zählt definitiv zu jenen Dingen, die Eltern gerne vor sich herschieben oder ausblenden. Es tut weh, es ist nicht leicht zu erklären und Erinnerungen an geliebte Menschen kommen wieder hoch und am liebsten würden wir unsere Kinder vor solchen unangenehmen Erfahrungen beschützen. Der Tod ist ein Tabuthema.

Dabei haben Kinder einen erstaunlich offenen und vor allem angstfreien Zugang zum Thema Tod – sie sind einfach neugierig und stellen Fragen. Einfach, weil sie Kinder sind und das Leben verstehen wollen. Und das ist gut.

Der Tod begegnet uns täglich

Der Tod kann nicht so einfach weggeblendet werden, weil er zum Leben gehört und uns sogar täglich begegnet: Ob es die tote Biene am Weg ist, der Marienkäfer, auf den dein Kind unabsichtlich getreten ist, der tote Vogel im Wald, das Tier, das von einem Auto erwischt wurde, die Katze, die gestorben ist oder doch auch einmal der Tod eines geliebten Familienmitglieds – er ist ein beständiger Teil, der uns immer wieder auch in den kleinen Dingen des Lebens begegnet. Es bietet sich also genug Gelegenheit, über die Vergänglichkeit des Lebens zu sprechen – immer wieder. Kinder ertragen dieses Thema sehr gut und man darf ihnen zutrauen, damit umzugehen. Wird es zu einem Tabu, bekommen Kinder nur die Botschaft, dass sie für so ein schwieriges Thema noch zu klein sind.

Wut und Trauer zulassen

Unseren Kindern gegenüber zeigen wir unsere Schwächen, unsere Wut oder unsere Trauer nicht allzu gerne. Wie oft wischen wir uns heimliche Tränen schnell aus dem Gesicht und setzen ein Lächeln auf aus Angst, unser Kind könnte mit unseren Emotionen nicht umgehen. Stattdessen spüren Kinder die Anspannung und können erst recht nicht einordnen, was passiert ist.

Authentische Eltern mit allen Gefühlen sind für Kinder besonders wichtig – Trauer und Weinen sind also nichts, das heimlich stattfinden soll. Wir können mit unseren Kindern offen über unsere Gefühle  sprechen und erklären, was uns traurig macht. Auf diese Weise lernen sie, dass auch Traurigkeit, Weinen und Wut zum Leben gehören.

Die Frage nach dem Warum

Wenn der Tod eines geliebten Menschen die „Warum?“-Frage aufkeimen lässt und der Verlust eine tiefe Wunde, dann ist es umso schwieriger, eine Antwort zu finden. Es gibt keine Antwort auf das Warum oder wie sich tot sein anfühlt, wo man dann ist usw. Wichtig ist nur, Formulierungen wie „Die Oma ist eingeschlafen“ zu vermeiden, weil diese Angst vor dem Einschlafen auslösen könnten, aber auch „ Die Oma hat sich auf eine lange Reise gemacht“ ist nicht angebracht. Viel wichtiger sind klare Sätze: „Wer gestorben ist, atmet nicht mehr, das Herz hat aufgehört zu schlagen und der Körper wird kalt.“

Kinder verstehen den Tod nicht und genau in dieser Situation sind wir als Eltern gefordert, ihnen zu helfen, ihre Gefühle zu verstehen. Das geht mit offenen Gesprächen und mit einem gemeinsamen Trauern und mit liebevollen Ritualen. Wir können den Tod zwar nicht verhindern, aber wir können verhindern, dass sich unsere Kinder mit ihren Gefühlen alleine fühlen.

Den Gefühlen Raum geben

Wichtig ist, dass Kinder trauern dürfen und erfahren, dass alle Gefühle in Ordnung sind. Es gibt kein richtiges oder falsches Trauern. Wie auch bei Erwachsenen: Während die einen ihre ganze Wut hinausschreien wollen, weinen andere und wieder andere Menschen können keine Träne fließen lassen und bei anderen vermischt sich alles. Ganz egal wie man trauert, es gibt eine Sache, die jedem gut tut: Eine starke Schulter und das Wissen, in den Arm genommen zu werden, wenn einen die Gefühle überkommen.

Kinder trauern noch anders: Von überwältigt von den eigenen Gefühlen in einen Moment, zu unbeschwert und verspielt im nächsten Moment – das ist auch in Ordnung. Lachen, Spielen, Freunde treffen – das alles ist in Ordnung und normaler Teil der Trauer bei Kindern.

(Kinder-)Bücher über den Tod

Bücher können Eltern und Kindern helfen, mit unserer Trauer umzugehen. Wir haben für euch eine kleine Auswahl zusammengestellt. Noch mehr Information, Beratung und auch Bestellmöglichkeiten gibt es in zahlreichen Buchhandlungen in Wien.

1. Abschied, Tod und Trauer (ISBN 978-3473329564)

2. Die besten Beerdigungen der Welt (ISBN 978-3407761149)

3. Gemeinsam trauern, gemeinsam leben – der Familientrauerkalender (ISBN 978-3843606202)

4. Wie lange dauert Traurigsein? Für alle, die jemanden verloren haben (ISBN 978-3789185571)

5. Über den großen Fluss (ISBN 978-3737360524)

6. Weil du mir so fehlst (ISBN 978-3551518767)

7. Die Trauer-Flummis (ISBN 978-3945262269)

8. Wo gehst du hin, Opa? (ISBN 978-3905945461)

9. Leni und die Trauerpfützen (ISBN 978-3867391573)

 

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