Gesund & Satt

Es ist wohl das Thema, das Babyeltern am meisten beschäftigt: SCHLAF. Verständlich, denn wir machen uns Gedanken um das Wohlergehen unseres Kindes und auch wir als Eltern brauchen unseren Schlaf.
Aus meinem Erfahrungsschatz als dreifach-Mama habe ich einige Punkte zusammengetragen, die für dich hoffentlich nützlich und hilfreich sind, sodass du und dein Baby ausreichend Schlaf bekommen <3

Wieviel Schlaf braucht mein Kind?
Jedes Kind ist anders, und wie bei allen Entwicklungsschritten gibt es eine große Bandbreite. Manche Babys gehen mit acht Monaten, andere erst mit 18 Monaten. Ebenso ist es beim Schlaf. Manche brauchen mehr Schlaf, andere weniger. Das ist ja auch bei uns Erwachsenen so.

In seinem Buch „Babyjahre“ nimmt Remo Largo, Schweizer Kinderarzt und Autor, den Eltern den Druck. Eine ganz große Leseempfehlung zu allen Themen rund um die Entwicklung des Babys.

Die Schlafdauer tags und nachts ist individuell sehr variabel. Ein Neugeborenes schläft zwischen 14 und 18 Stunden pro Tag. Manche nur 12 bis 14, und einige verschlafen 20 von 24 Stunden. Das Baby hat eine „innere Uhr“, die allerdings noch nicht an den Tag-Nacht-Rhythmus von uns Erwachsenen angepasst ist. Im Mutterleib gab es noch keine Unterscheidung nach hell und dunkel… Deshalb sind die Schlafzeiten unregelmäßig über den Tag – und die Nacht – verteilt.

Tipp: Für den Nachtschlaf sollte das Zimmer dunkel sein, ein Nachtlicht ist natürlich ok. Baby schlafen bei 16-18 Grad Raumtemperatur am besten in einem kuscheligen Schlafsack.

Zweijährige brauchen nur noch etwa 13 Stunden täglich. Mit Abweichungen: Es gibt Kinder, die ein bis zwei Stunden Schlaf mehr brauchen, und solche, die mit deutlich weniger auskommen und bald ganz auf den Mittagsschlaf verzichten können.
Tag- und Nachtschlaf hängen eng zusammen: Je länger ein Kind tagsüber ruht, umso weniger Schlaf braucht es in der Nacht und umgekehrt. Am besten beobachten Eltern ihr Kind eine Zeit lang genau: Dann erkennen sie, ob der Mittagsschlaf zu lang ist oder wann er überflüssig wird. Wichtigster Anhaltspunkt dabei ist das wache Kind: Ist es zufrieden und interessiert an seiner Umgebung, kann man den Mittagsschlaf kürzen oder ganz weglassen. Bei Zweijährigen genügt oft eine Pause, in der sie ruhig spielen oder ein Buch anschauen, um wieder aufzutanken.



Rhythmus, Rhythmus, Rhythmus
Geht es dir auch so? Ich habe als frischgebackene Babymama überall gelesen „Das Baby braucht einen Rhythmus“. Hm, meines hatte keinen. Auch mit einigen Monaten noch nicht. Die Nächte waren anstrengend, tagsüber war ich ein schlafwandelnder Schatten meiner selbst.
In meiner Verzweiflung und Unsicherheit habe ich begonnen ein Schlafprotokoll zu führen – mehr dazu ebenfalls im Buch Babyjahre von Remo Largo. Es ist ein Hilfmittel und hat mir geholfen mein Baby besser zu verstehen: Wann war es unruhig, wann hungrig, wann müde. Wann brauchte es eine Ruhephase, wann konnten wir am besten rausgehen und etwas unternehmen.
Mir persönlich hat es geholfen einen Überblick zu bekommen, weil ich als stilldemente Mama kaum wusste, was vor zwei Stunden passiert ist…. Und es hat mir geholfen (doch) einen Rhythmus zu erkennen. Also wann ist mein Baby glücklich und zufrieden. Wann ist Zeit zum Essen. Wann und wo schläft es am besten. Mein Sohn zum Beispiel hat gerne unterwegs im Kinderwagen geschlafen. Ich konnte die Zeit so gut nützen, um einzukaufen oder Erledigungen zu machen.

Link-Tipp: Schlafprotokoll
Eine Vorlage für ein Schlafprotokoll zum Download findest du hier.

Einschlafritual: Gute Nacht!
Ritual bedeutet ja nicht, dass der Ablauf in Stein gemeiselt ist, aber ein festes Ritual vermittelt Sicherheit. Das ist bei meinen Kindern noch immer so – der Älteste ist sechs Jahre als. Wohl ist es aber auch so, dass sich das „Ritual“ als praktisch erwiesen hat.



Bei uns läuft es so, dass wir gemeinsam Abend essen, dann spielen die Kinder noch, während ich aufräume. Dann geht es ab ins Bad: Toilette, Zähne putzen, Waschen, Windel und Pyjama an. Dann lesen wir je nach Müdigkeitsstand ein oder mehrere Bücher, reden über den Tag und die Pläne für morgen. Und dann geht es ab ins Bett. Ein kleines Nachtlicht bleibt an. Bei uns ist es im Moment so, dass die beiden Großen mit 6 und fast 5 Jahren in einem Zimmer schlafen und nach der gemeinsamen Zeit alleine einschlafen. Währenddessen wird Nummer 3 im Familienbett einschlafgestillt. Seit Anfang des Jahres macht er keinen Mittagsschlaf mehr und schläft auch ganz gut ein. Davor wurde es manchmal elf Uhr oder gar später…………………………………. Gute Nacht!

Das bringt uns auch zum nächsten Punkt: Ab wann braucht mein Kind keinen Mittagschlaf mehr?
Auch diese Frage ist so individuell wie jedes Kind. Aber wenn es abends nicht müde ist und nicht einschlafen mag, dann braucht dein Kind vermutlich keinen Mittagsschlaf mehr. Natürlich kann das Nicht-Einschlafen auch andere Gründe haben, aber aus meiner persönlichen Erfahrung ist es so.
Zwei meiner Kinder haben kurz vor ihrem dritten Geburtstag mit dem Mittagsschlaf aufgehört. Das andere hat übrigens schon als kleines Baby kaum tagsüber geschlafen – es ist eben jedes Kind anders.
Aber zurück zum Thema: Je älter das Kind, desto weniger Schlaf braucht es tagsüber. Es gibt auch andere Möglichkeiten, um sich auszuruhen, zB kuscheln, ein Buch lesen, malen, ruhige Spiele. Meist ist es so, dass Kinder abends nicht müde sind. Probiere dann den Schlaf tagsüber zu reduzieren. Das ist ein Prozess, der sich über Tage ziehen kann. Eine Umstellung braucht bis zu 14 Tage. Aber im Idealfall endet es damit, dass dein Kind abends müde ist und gut einschläft.


Mehr praktische Tipps

Kinder „müde machen“ – Tagsüber auspowern
Ich weiss nicht, wie es bei euch ist. Aber nach einem nachmittag an der frischen Luft draußen am Spielplatz oder im Wald, sind meine Kinder total erledigt. Nach dem Abendessen merkt man, dass sie müde sind und mein Mittlerer sagt auch oft selbst, dass er jetzt ins Bett möchte.
Ein absoluter Win-Win sozusagen: Die Nachmittage in der Natur sind immer sehr schön – oft treffen wir Freunde – und am Abend schlafen alle gut ein.

Nicht zuviel probieren
Gerade bei einem noch sehr kleinen Baby gilt: Nicht zuviele Reize, nicht zuviel „probieren“. Es gibt viele Möglichkeiten und Tipps, wie das Kind besser einschläfern kann. Natürlich ist es sinnvoll unterschiedliche bedürfnisorientierte Techniken zu probieren, um zu sehen was für dein Kind am besten passt. Aber bitte nicht ständig etwas anderes. Jede Veränderung braucht bis zu 14 Tage bis es verinnerlicht ist. Unterschiedliche Methoden verwirren das Kind mehr und überreizen und wirken daher kontraproduktiv.

Ja zur Einschlafbegleitung!
Aber nutze die Zeit für dich! Ich weiss, es kann mühsam sein eine gefühlte Ewigkeit „Händchen zu halten“, damit das Kind einschläft. Aber es ist wichtig und die Zeit geht so schnell... Aber nutze die Zeit für dich: Höre ein Hörbuch, lies ein Buch/am Smartphone oder ruh dich einfach auch aus und lass deine Gedanken kreisen <3
Für den Fall, dass du dabei Gefahr läufst einzuschlafen, empfiehlt es sich vorher abzuschminken und bettfertig zu machen ?

Gelassen bleiben
Wenn du ungeduldig und nervös bist und dir nur wünscht, dass dein Baby rasch einschläft, dann wird es vermutlich noch schlechter klappen. Kinder spüren das. Natürlich ist der Wunsch legistim nach einem langen Tag, aber es wirkt eben meist kontraproduktiv. Versuche gelassen zu bleiben und du wirst sehen, dein Kind wird ebenfalls ruhiger sein und einschlafen.



Ich hoffe, diese sehr persönlichen Einblick und Erkenntnisse helfen auch dir, dass dein Kind gut in den Schlaf findet. Über deine Tipps freue ich mich natürlich . Deine Fragen sind auch willkommen, ich bemühe mich immer alle Nachrichten zu beantworten.


Buchtipps

"Babyjahre" von Remo H. Largo
Es gibt ja viele Elternratgeber, das Buch „Babyjahre“ des Schweizer Kinderarztes Remo Largo aber ist ein Klassiker. Das umfassende Nachschlagewerk deckt viele Themen der kindlichen Entwicklung in den ersten vier Lebensjahren ab. Dabei gibt für Largo: Jedes Kind ist einzigartig. 
Largos Erziehungskonzept richtet sich an der Spielbreite der Entwicklung gesunder Kinder aus – nicht an starren Idealen. Das Buch behandelt Themen wie das Beziehungsverhalten, die motorische Entwicklung, Sprache, Spiel und Ernährung sowie das Trocken werden. Jedes dieser Kapitel ist untergliedert in die wichtigsten Entwicklungsschritte von Kindern: Vor der Geburt, 0 bis 3 Monate, 4 bis 9 Monate, 10 bis 24 Monate, 25 bis 48 Monate.

Gehört in jedes Bücherregal und wird über die Jahre immer wieder mal zur Hand genommen.

 Zum Buch (*)





"Schlaf gut, Baby! Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten" von Nora Imlau und Herbert Renz-Polster

Mit ihrem  Buch "Schlaf gut, Baby!" haben Nora Imlau und Herbert Renz-Polster ein umfassendes Werk zum Thema geschaffen. Nicht nur Babys Schlafverhalten wird beleuchtet, sondern auch das von Kindern bis sechs Jahre. Wer die Autoren kennt, der weiß, was sie von Schlaflernprogrammen a la "Jedes Kind kann schlafen lernen" halten. Dementsprechend findest du hier keine Anleitung, wie du dein Kind zum Schlafen bringst, sondern bekommst viel Hintergrundinformation zum Thema (wie z.B. Schlaf aus Sicht der Evolution) aber auch Einschlafhilfen für unterschiedliche Altersgruppen. Insgesamt macht das Buch Mut und rät gelassener mit dem "brennenden" Thema umzugehen. Zum Buch (*)





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