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Die Geburt ist einer der bedeutendsten Momente im Leben. Ein neuer Mensch kommt auf die Welt. Leider erleben diesen wichtigen Tag nicht alle Mütter und Babys voller Freude und Hoffnung. Viel zu oft wird aus dem schönen Geburtserlebnis ein traumatisches Gefühl, das lange Zeit blockierend wirken kann und Schatten auf die erste gemeinsame Zeit von Mama und Baby wirft. 

Cranio Sacral Therapeutin Cornelia Koch betreut oft Mütter und Babys nach traumatischen Geburtserlebnissen. In einem Gastbeitrag geht sie darauf ein, warum es zu Geburtstraumata kommen kann und wie osteopathische oder Cranio Sacral Therapie unterstützend wirken kann.

Gastbeitrag: Cranio Sacral Therapie zur Verarbeitung einer traumatischen Geburt

Die Geburt ist einer der bedeutendsten Momente im Leben. Alles wird neu, ein neuer Mensch kommt auf die Welt. Leider erleben diesen wichtigen Tag nicht alle Mütter und Babys voller Freude und Hoffnung. Viel zu oft wird aus dem schönen Geburtserlebnis ein traumatisches Gefühl, das lange Zeit blockierend wirken kann und Schatten auf die erste gemeinsame Zeit von Mutter und Baby wirft.

Warum es zu traumatischen Situationen und Geburtserlebnissen kommt, kann verschiedene Gründe haben.
Als Cranio Sacral Therapeutin unterscheide ich in meiner Praxis Geburtstraumata in körperliche und seelische Traumata, von denen beide gleichermaßen problematisch sind und gelöst werden sollten. Das wichtigste, was Mutter und Kind in der ersten gemeinsamen Zeit brauchen ist – viel Liebe und das Gefühl von Geborgenheit. Und hier kann es sehr störend sein, wenn die Geburtserlebnisse nicht verarbeitet werden können.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass emotional gesehen, das größte Problem einer Komplikation bei der Geburt immer die ANGST und der SCHOCK ist. Wenn diese Gefühle stark erlebt werden und dann im Körper bleiben, also nicht gelöst und verarbeitet werden können, werden diese oftmals bis ins Zellgedächtnis gespeichert und führen dort zu Blockaden.
Bemerkbar macht sich das darin, dass sich häufig intensive Gefühle von Trauer und Schock zeigen, und das anhaltend. Auch dass die Mutter das Baby nicht in Liebe annehmen kann, ist ein Zeichen, das ein Geburtstrauma vorliegt.

Während der Geburt sind die Mamas gefordert, mit Mut und Hingabe eine der größten Anstrengungen und Schmerzen ihres Lebens zu meistern. Und in diesen kraftvollen Stunden den Geburtsverlauf zu akzeptieren und sich dem Schmerz hinzugeben. Das wäre eigentlich schon genug, denn eine Geburt ist für Mama und Kind eine sehr anstrengende Leistung.

Wenn nun zu dem ganzen mühevollen Geburtsvorgang etwas unvorhergesehenes geschieht, eine Komplikation, die die Mutter und das Kind in Angst versetzt, und dadurch in dieser ganz eigenen, und auch magischen zweisamen Zeit zwischen Mutter und Kind plötzlich rausgerissen werden, kann das sehr traumatisierend wirken.
Die Mütter müssen sich um das Wohl ihrer Babys sorgen, meist muss plötzlich alles ganz schnell gehen und sie werden komplett überrumpelt von den Geschehnissen. Sie müssen meist innerhalb Minuten einem Kaiserschnitt oder anderen Prozeduren zustimmen, die sie unter Druck setzen, ängstigen und überfordern.

Ängste während der Geburt sind auch für das Baby ein großes Thema. Wenn schon der erste Blick auf diese Welt von Ängsten geprägt ist, dann ist das kein besonders guter Start für ein Kind. Das Leben hier erfordert Mut, und gerade für Kinder ist es für die Entwicklung ganz wichtig das Leben mit Neugierde und Mut zu betrachten.

Als Geburtstrauma kann jedoch auch eine körperliche Auswirkung bei Mutter und Kind bezeichnet werden. Bei der Mutter können die Verletzungen von einem Kaiserschnitt, oder auch die Verletzung des Dammschnitts große Schwierigkeiten nach sich ziehen. Immerhin ist es die absolute Intimzone der Frau, wo hier gravierende Verletzungen passieren können.

Häufige körperliche Traumata bei den Babys erlebe ich in meiner Praxis im Schädel und Nackenbereich. Durch die Geburt wird der Schädel des Babys so stark unter Druck gesetzt, dass die einzelnen Schädelplatten überlappen können, damit der Schädel den Geburtskanal leichter passieren kann. Das ist grundsätzlich eine tolle Sache, die die Natur hier zu bieten hat. Aus Sicht der Cranio Sacral Therapie ist nur dann ein Problem gegeben, wenn die Schädelplatten sich nach der Geburt nicht vollkommen entfalten können, sondern zwischen den Schädelplatten irgendwo verhaken bzw blockieren.
Es gibt im Leben des Menschen keine Situation, in der mehr Druck auf den Schädel ausgeübt wird.

Auch wird am Weg durch den engen Geburtskanal der Übergang von Kopf zu Wirbelsäule des Babys sehr stark beansprucht, teils durch starke Kompression, teils durch Überstreckung. Hier entstehen daraus oftmals starke Blockaden, im schlimmsten Fall bis zu Knochenverschiebungen im Nackenbereich, beim Übergang zwischen Schädelknochen und den ersten Halswirbeln.
Dieses Phänomen nennt sich Kiss Syndrom – Kopfgelenk induzierte Symmetrie Störung.
Diese Fehlstellung der Kopfgelenke beim Neugeborenen kann schon durch eine ungünstige Lage des Babys im Mutterleib verursacht werden, aber auch während der Geburt – vor allem durch den Einsatz von Hilfsmitteln wie Saugglocke oder Zange.
Diese Fehlstellung führt zu erheblichen Problemen beim Baby, unter anderem Schluck-und Trink-Beschwerden, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Nervenbahnen können gequetscht werden etc. 

Eine erschwerte Geburt, unter Einsatz von Hilfsmitteln sollte meiner Meinung nach sehr zeitnah von einem auf Babys spezialisierten Cranio Sacral Therapeuten oder Osteopathen behandelt werden, um die Blockaden rasch zu beseitigen, und Folgebeschwerden zu vermeiden.
Meiner Meinung nach sollte jedoch gerade nach einer schweren Geburt auch die Mutter behandelt werden. Sie ist der Anker des Babys, und wenn die Mutter traumatisiert ist, reicht es nicht die Blockaden beim Baby zu lösen. Ich arbeite dann gerne mit Mutter und Kind, dann können beide rasch wieder das Leben genießen.

Es muss aber nicht mal eine wirkliche Komplikation sein, die zu einem Geburtstrauma führt. Auch wenn aus Hebammensicht alles gut verläuft, kann es für die Mutter eine traumatisierende Erfahrung sein. Wie eine Geburt erlebt wird ist absolut individuell. Durch den gewaltigen Schmerz kann sich die Mutter überfordert und alleine gelassen fühlen. Oft erfordern die große Ausweglosigkeit und das Gefühl des ausgeliefert-seins während der Geburt eine Lösungsarbeit durch einen guten Therapeuten.

Ebenso kann eine Geburt, die aus Hebammen-Sicht schwierig verlaufen ist, für die Mutter ein schönes Erlebnis sein, weil sie sich liebevoll umsorgt und sicher gefühlt hat. Somit ist es auch ganz individuell, ob und wann sich jemand traumatisiert fühlt, das Erlebte nicht verarbeiten kann, oder ob sich die Bindung zum Baby problematisch gestaltet.

In meiner Praxis erlebe ich auch oft die Trauer der Mutter, wenn sie selbst das Gefühl hat, ihr Baby nicht „genug“ zu lieben, nicht sofort nach der Geburt geliebt hat, sondern womöglich nicht mal halten und nehmen wollte. Diese kritische Haltung sich selbst als Mutter gegenüber, ein sich selbst „Nicht-Verzeihen-Können“, ist hier oft ein großes Problem und stört die Liebe zwischen Mutter und Kind.

Dabei ist es ganz normal, dass die Mutter nach der Geburt mal kurz verschnaufen will/muss. Eine Geburt ist nunmal ein absoluter Ausnahme-Zustand, für Mutter und Kind. Und eben genau aus diesem Grund gibt es hier auch kein Richtig oder Falsch. Wenn die Mutter etwas Zeit braucht, weil sie die Geburt erstmal verkraften muss, dann ist das vollkommen in Ordnung. Eine liebevolle Betreuung der Situation durch geschultes Personal wäre hier wünschenswert und würde zur schnelleren Entspannung der Mutter führen.

Oft ist der Grund dafür, dass die Mütter ihr Kind nicht annehmen können auch einem Gefühl der Überforderung zu finden. Das Weitergeben des Wissens über Geburt und Kindererziehung über die Generationen von Großmutter zu Mutter zu Tochter ist heutzutage oft nicht vorhanden. Das alte System der Großfamilie hat hier mehr Entspannung gebracht. Nicht nur dass Mütter einfach tatsächlich gar nicht alleine waren mit ihren Säuglingen, auch emotionale Unterstützung von erfahrenen Müttern war immer vorhanden.

Heute leben Familien nicht immer sehr nahe beieinander. Die Mütter und Familien sind sehr auf sich selbst gestellt, oft ist das eigene Baby, das erste Kind das man hält und wickelt. Dadurch fehlt in unserer Gesellschaft oftmals das natürliche Gefühl für den Umgang mit unseren eigenen Babys.
Das Weitergeben von Wissen über die Generationen ist heute abhanden gekommen.
Viele Frauen sehnen sich nach dem Gefühl, jemand Kompetenten um Rat fragen zu können, gerade was die Versorgung des Babys und Kindererziehung betrifft.
Diese Überforderung erzeugt einen immensen Druck in den jungen Müttern. Und natürlich ist es in einer Überforderungs-Situation schwieriger, sich von seinem Herzen leiten zu lassen, und im Vertrauen, dass alles in Ordnung ist mit meinem Baby.

Die Herzens-Verbindung zwischen Mutter und Kind sehe ich als das Allerwichtigste. Wenn diese Verbindung frei und kraftvoll ist, dann kann dem gesunden Gedeihen des Babys nichts im Wege stehen. Und genau dabei helfe ich in meiner Cranio Sacral Praxis sehr gerne. Denn wenn die Mutter in einer liebevollen Verbindung steht mit ihrem Kind, weiß sie natürlich und intuitiv, was richtig ist für das Wohl des Babys.

 

Wann kann nach einer Geburt eine Osteopathische oder Cranio Sacral Therapie unterstützend wirken?

  • Schief halten des Kopfs, vorrangig in eine Richtung blicken des Babys
  • Deformierte Schädelform (schief, unsymmetrisch)
  • Entwicklungsverzögerung des Babys
  • Sehr lange oder kurze Geburtsdauer
  • Der Einsatz von Hilfsmitteln wie Saugglocke oder Zange
  • Häufiges Schreien und weinen, Blähungen der Babys
  • Schluck- und Trinkbeschwerden (Stillen nur mit Stillhütchen möglich)
  • Schock, große Ängste, Trauma während der Geburt
  • Nicht-Annehmen können der Geburtssituation, große Trauer darüber, wie die Geburt verlaufen ist
  • Schwierigkeiten der Mutter das Baby zu lieben und anzunehmen
  • Schlecht verheilen der Kaiserschnitt- oder Dammschnitt-Narbe


Für den geschulten Cranio Sacral Therapeuten oder Osteopathen sind solche Probleme in 2-3 Sitzungen erheblich verbessert, wenn nicht ganz aus der Welt geräumt – und der freien und glücklichen Entwicklung des Babys steht nichts mehr im Wege.



Ein Gastbeitrag von Cornelia Koch

Sie bietet Cranio Sacral Therapie mit dem Schwerpunkt Emotionen, Trauma ebenso wie Cranio Sacral Therapie für Babys und Kinder zur Entwicklungs-Unterstützung. Cornelia ist verheiratet und Mutter von drei aufgeweckten und tollen Kindern (5,5 Jahre; 4 Jahre; 2,5 Jahre)

Mehr auf ihrer Webseite: www.cornelia-koch.at

Jeden Dienstag. Kostenlos. Jederzeit abbestellbar.

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