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Es gibt das schöne afrikanische Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“

Auch wenn wir Eltern es alleine schaffen, wenn wir keine andere Wahl haben, so ist es doch um einiges leichter, wenn wir Unterstützung haben. Wir haben Elterncoach Sandra Teml-Jetter gefragt, warum es manchmal so schwer fällt um Hilfe zu bitten.

Sind wir Eltern dazu gemacht alles allein zu schaffen?

Dazu sage ich: Ja! Weil es die meisten Eltern erwiesenermaßen „alleine“ schaffen und dabei sehr kreativ werden. Soziale Medien, das Internet, das sind heute für viele Eltern der Dorfplatz, an dem sie sich Rat, Orientierung und Hilfe holen. Was aber oft fehlt, ist eine weitere helfende Hand, die real zupackt, entlastet und einem ab und an auch mal sanft über die Wange streichelt. Echte soziale Begegnung kann nicht ersetzt werden und da hungern vor allem in Zeiten von Corona viele Eltern (und auch Kinder), die sich in sozialer Isolation wiederfinden.

Warum fällt es manchmal so schwer um Hilfe zu bitten – im echten Leben?
Helfen unter Erwachsenen ist etwas Gegenseitiges. Wenn uns Erwachsenen geholfen wird, dann haben wir das Bedürfnis, diese Hilfe auch auszugleichen. Manchmal reicht hier ein aufrichtiges: Danke! Weil Helfen auch ein gutes Gefühl an sich ist.

Wenn wir aber unangenehme Erfahrungen gemacht haben, dann projizieren wir diese auch in die Zukunft und lassen es vielleicht lieber gleich sein. Wenn Eltern ihren abhängigen Kindern helfen, dann ist der Ausgleich dafür, dass ihre Kinder dieses Helfen, diese Liebe, an die nächste Generation weitergeben.

Du meinst die Eltern erwarten eine Gegenleistung – Liebe als Gegengeschäft?!

Genau so passiert es. Ich höre von Eltern, die haben Buch geführt, was das Kind sie gekostet hat. Da werden später die erwachsenen Kinder nur sehr verhalten jemanden um Hilfe bitten und machen es stattdessen lieber gleich selbst. Kinder wollen und sollen ihren Eltern nichts schuldig sein. Das ist der Fluss des Lebens. Ist aber einmal eine so eine negative Erfahrung gemacht, braucht es mitunter eine große Not, um sich zu überwinden, sich auf Hilfe neu einzulassen.

Um Hilfe fragen wir ja oft die eigenen Eltern. Wie verändert sich die Beziehung zu den Eltern, wenn wir selbst ein Baby bekommen haben und nun Eltern sind?
Die eigenen Eltern werden in ihrer neuen Rolle als Großeltern wichtiger, rücken näher, zeigen mehr Interesse am Neuen, wollen Kontakt. Manchen frischgebackenen Eltern fällt es allerdings dann wie Schuppen von den Augen, wenn sie sehen, wie sich die Großeltern auf das Baby oder Kleinkind beziehen und sie erkennen darin die Art und Weise, wie mit ihnen selbst umgegangen wurde. Im eigenen Großwerden für normal gehaltene Elternsätze lassen jetzt die Alarmglocken schrillen: „Trag sie doch nicht immer herum! Du verwöhnst sie! Warum schreit sie so viel? Das war bei dir nie so! Leg sie doch einmal ab! Gib ihr den Schnuller! Lass sie mich doch halten! Wenn sie ein bisschen größer ist, nehm ich sie mit zu uns nach Hause!“ Und oft braucht es gar keine Worte – ängstliche oder bewertende Blicke tun das Ihrige. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, sich den Eltern gegenüber neu zu positionieren und sich so zu zeigen und abzugrenzen, wie es für die junge Familie bekömmlich ist.

Aber was soll man tun, wenn die Eltern (die Großeltern) sich zu sehr einmischen und unsere Grenzen nicht wahren?
Das ist ein Prozess. Es beginnt damit, überhaupt zu erkennen, dass sich etwas nicht stimmig anfühlt. Dafür müssen auch sehr persönliche Worte gefunden werden, dafür muss mutig gerade gestanden werden, auch wenn Gegenwind kommt. Konflikte sind in Familien eingebaut und dienen der Neuausrichtung und dem Wachstum. Im besten Fall für alle Beteiligten.

Danke, Sandra!

 

Sandra Teml-Jetter
Sandra ist Einzel- & Paarcoach sowie Elternberaterin. Gemeinsam mit Jeannine Mik hat sie den Spiegel-Bestseller „Mama, nicht schreien!“ geschrieben. Ihr zweites Buch „Keine Angst,
Mama!“ ist im Mai 2021 erschienen. Sandra hat drei Kinder, einen Lebensgefährten und zwei Katzen. Der emotionale Klimawandel in Familien liegt ihr privat und beruflich sehr am Herzen. Daraus ist das Online-Programm der „Entelterung®“ entstanden, in dem sie die Teilnehmer begleitet und ermutigt, sich in emotional nahen Beziehungen als die einmaligen, authentischen Menschen zu zeigen, die sie wirklich sind.


www.wertschaetzungszone.at

 

DAS BUCH
Jeannine Mik & Sandra Teml-Jetter: Keine Angst, Mama! – Wie Eltern Ängste
und Sorgen überwinden und Kinder selbstbewusst begleiten
Wir können nur die Eltern sein, die wir wirklich sein wollen, wenn wir wissen, welche Gedanken, Zweifel und inneren Einstellungen uns und unsere Art zu erziehen leiten. Die Bestsellerautorinnen Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter legen deshalb den Fokus auf weit verbreitete Ängste und Sorgen: vor Verletzungen, vor Fehlern, vor der Zukunft. Nur wer ihnen auf den Grund geht, kann sein Leben und seine Beziehungen bewusst gestalten, klar handeln und Kinder achtsam begleiten.

Es wird ein neuer Blick ermöglicht, der zeigt, wie uns die eigenen Lebenserfahrungen prägen und in welchem Zusammenhang negative Gefühle und Erziehungsstile stehen.
Damit es gelingt, Angst als Wegweiser und Ratgeber zu betrachten, geben die Autorinnen Orientierungshilfe, Reflexionsimpulse sowie Soforthilfen für den Umgang mit Furcht und Panik.

 

Jeden Dienstag. Kostenlos. Jederzeit abbestellbar.

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