Gesund & Satt

Dein Kind ist unruhig und hat eine erhöhte Temperatur. Das kommt bei kleinen Kindern öfter vor und wir Eltern fragen uns dann, was wir tun sollen und ab wann wir zum Kinderarzt fahren sollen. Wir haben diese Fragen Kinderarzt Dr. Klasen von der Ordination malacht gestellt. Er wird nun regelmäßig eure Fragen beantworten.

Ab wann ist Fieber wirklich Fieber?

Bei gesunden Kindern liegt die Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5. Ein zirkadianer Rhythmus (biologischer Rhythmus mit einer Dauer von 24 Stunden) beeinflusst auch die Körpertemperatur. Abends ist sie meist um 0,5 Grad höher als morgens. Wir sprechen von erhöhter Temperatur bei Werten von 37,5 bis 38,5 C und ab 38,5 C von Fieber.

Bei Babys unter 3 Monaten gilt 38.0 C gemessene Körpertemperatur bereits als Fieber. 39,0 C ist hohes Fieber.

Fieber ist eine natürliche Antwort des Immunsystems auf Krankheitserreger. Die höhere Körpertemperatur lässt die Abwehrzellen effektiver arbeiten. Auch können sich viele Viren und Bakterien bei höheren Temperaturen schlechter vermehren.

Fieber selbst ist also keine Krankheit. Vielmehr ist Fieber eine Reaktion des Körpers, um Krankheitserreger abzuwehren. Bei Neugeborenen und Säuglingen ist die Fähigkeit, auf Krankheitserreger mit Fieber zu reagieren, unter Umständen noch nicht voll ausgeprägt. Daher ist es möglich, dass auch bei Vorliegen einer schweren Infektion die Körpertemperatur kaum oder nur leicht ansteigt.

Zusätzlich zur Körpertemperatur muss immer die Befindlichkeit des Kindes beurteilt werden. Ein Kind kann schwer erkrankt sein, auch wenn die Körpertemperatur nur leicht erhöht ist. Kinder die Fieber haben sind meist weinerlich, müde, antrieblos, sie sind manchmal unruhig, fühlen sich wärmer an, haben einen heißen schnelleren Atem, keinen Appetit jedoch oft Durst. Ihre Augen sind wässrig, glasig, die Backen gerötet, ansonsten ist die Haut blass, die Hände und Füßchen kühl, manchmal frösteln sie.

Fiebermessen bei Säuglingen und Kleinkindern sollte bevorzugt rektal erfolgen. Das ergibt meist genaue Ergebnisse, kommt der Temperatur im Körperinneren (Kerntemperatur) am nächsten und ist immer mindestens 0,5 Grad höher als z.B. unter der Achsel (Hauttemperatur). Alternativ ist es möglich die Temperatur im Gehörgang (Trommelfelltemperatur) oder an den Schläfen und der Stirn zu messen.

Bei einem Kind, das jünger als drei Monate ist, sollten Eltern bereits ab einer Temperatur von 38,0 C den Kinderarzt aufsuchen.

Was kann ich selbst zu Hause gegen das Fieber tun?

Eine absolute Grenze, ab der eine Fiebersenkung notwendig ist, gibt es nicht. Im Regelfall sollte Fieber über 40 Grad gesenkt werden. Das Kind sollte jedenfalls nicht leiden, sodass – wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind leidet - es sinnvoll ist, das Fieber zu senken.

Achten Sie stets auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Geeignet sind Wasser, Tee, verdünnte Fruchtsäfte, bei Babys Muttermilch. Da der Appetit stark vermindert sein kann, sorgen Sie sich nicht, wenn Ihr Kind wenig oder gar nicht isst, solange es ausreichend trinkt. Bieten Sie leicht verdauliche, appetitanregende Nahrungsmittel an.

Bei Schüttelfrost halten Sie den Körper Ihres Kindes durch warme Kleidung oder Decken warm, wenn der Schüttelfrost vorbei ist, achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu warm angezogen ist. Wadenwickel sind möglich bei Kindern über 6 Monaten, wenn sie glühen und solange sie Ihrem Kind guttun, keinesfalls bei Schüttelfrost oder bei kalten Händen und Füßen.

AB 6 KG KÖRPERGEWICHT können Sie Ihrem Kind 60mg Ibuprofen als Zäpfchen geben. Ist es jünger als 3 Monate maximal 2 x 75mg Paracetamol bis 4 kg Körpergewicht, ab 5kg Körpergewicht maximal 3 x 75mg Paracetamol in Zäpfchen Form.

Ab wann sollte ich einen Kinderarzt aufsuchen?

Kontaktieren Sie Ihren Kinderarzt, zu dem Sie Vertrauen haben, wenn Sie Fragen haben, jedenfalls und unverzüglich, wenn Ihr Baby, das unter 3 Monate alt ist, länger als einen Tag anhaltendes Fieber hat, aber auch wenn Ihr über 3 Monate altes Baby oder Ihr Kleinkind länger als 3 Tage in Folge Fieber hat.

Bei erstmaligem Auftreten eines Fieberkrampfes oder wenn zum Fieber weitere Krankheitssymptome hinzukommen wie z.B. punktförmige Hautblutungen oder eine deutlich vorgewölbte Fontanelle Ihres Neugeborenen, Bewusstseinseintrübung bzw. deutlich erschwerte Erweckbarkeit verständigen Sie ohne Verzögerung telefonisch einen Rettungsdienst (in Österreich 144 oder für ganz Europa 112), um Ihrem Kind unverzüglich notärztliche Versorgung zu ermöglichen.

Kinderarzt-Sprechstunde mit Dr. Klasen von der Ordination malacht

Dr. Klasen und das Team aus der Ordination malacht beantworten regelmäßig eure Fragen. Wenn euch ein Thema oder eine medizinische Fragestellung interessiert, dann schreib uns bitte an redaktion@babymamas.at

In der Kinderarztordination malacht arbeiten die Ärzte fachübergreifend im Team und im Netzwerk mit erfahrenen SpezialistInnen der Kinder- und Jugendheilkunde. Geboten wird das gesamte Leistungsspektrum – bestehend aus: Neonatologie, Pädiatrie, Kinderanästhesie, Kinderchirurgie, Sonografie, Allergologie, spezieller Schmerztherapie, Physiotherapie und Stillberatung. Auch der Besuch beim Zahnarzt kann im kindgerechten Ambiete der Ordination malacht stattfinden.

Das Besondere: die Ordination ist auch am Wochenende geöffnet!

Mehr über die Kinderarztordination malacht findet du hier.