Gesund & Satt

In unserer Themenstrecke rund um Babys Ernährung wollen wir dir diese Woche Tipps zum korrekten Anlegen geben und dir verschiedene Stillpositionen zeigen. 

Am Anfang benötigt das Stillen ein bisschen Übung, bis sich Mutter und Kind eingespielt haben - zum Glück helfen auch hier die angeborenen Reflexe des Babys und unterstützen bestmöglich. 

Worauf du beim Anlegen achten solltest und welche Stillpositionen es gibt, erfährst du im Artikel.

Themenstrecke Babys Milch und Beikost - Teil 2 Korrektes Anlegen und Stillpositionen

Nicht jede Frau will und kann stillen – Informationen können bei der Entscheidung helfen und viele Fragen ausräumen. 

Vorweg schicken wollen wir, dass weder stillen noch nicht stillen eine gute Mutter ausmacht und niemand sich für seine Entscheidung – egal in welche Richtung- rechtfertigen zu braucht!

Die WHO empfiehlt Stillen bis zum 2. Geburtstag und darüber hinaus, wobei die ersten 6 Monate ausschließlich gestillt werden soll. 

Erfolgreich Stillen

Zentral für das Stillen ist das sogenannte Stillmanagement.  Genau haben wir das bereits im ersten Teil der Themenstrecke hier erklärt. 

Gestillt sollte immer nach Bedarf und NIE nach der Uhr werden. 

Wunde Brustwarzen vermeiden durch korrektes Anlegen

Ein weiterer zentraler Faktor für ein erfolgreiches Stillen ist neben dem Stillmanagement das korrekte Anlegen. 

Ein korrektes Anlegen vermeidet wunde Brustwarzen und vergrößert den Milchtransfer, da das Baby die Brust so gut entleeren kann. 

Wechselnde Positionen sind von Vorteil um eine Überbeanspruchung zu vermeiden. 

Was aber versteht man nun unter korrektem Anlegen? 

Das Baby sollte möglichst viel Brustgewebe im Mund haben, dabei sollte der Mund des Babys weit geöffnet und die Lippen im besten Fall ausgestülpt sein. 

Das erreichst du, indem du dein Baby beim Anlegen so positionierst, dass seine Nase vor deiner Brustwarze liegt, denn dadurch muss das Baby den Kopf leicht nach hinten neigen, so, wie wenn du selbst ein Glas Wasser trinkst (bitte Vorsicht! Nicht zu stark im Nacken halten, denn dann ist das nicht möglich) und es öffnet den Mund ganz weit. – Die Mamille liegt so weit hinten im Mund des Babys am weichen Gaumen – dadurch wird die Brustwarze mechanisch nicht zu sehr beansprucht und das Baby kann die Milch gut gewinnen. 

Quelle: Global Health Media: Attaching your baby at the breast

Solltest du beim Anlegen und/oder während des Stillens Schmerzen haben oder gar wunde Brustwarzen, solltest du umgehend eine Stillberaterin kontaktieren, die dir beim korrekten Anlegen helfen kann, denn Schmerzen beim Stillen sind nicht normal! 

Als Sofortmaßnahme bei wunden Brustwarzen solltest du auf ausreichend Hygiene achten (Stilleinlagen wechseln). Die Milch darf gerne an der Brust eintrocknen und am besten läufst du viel ohne Kleidung herum, um ein zusätzliches Reiben und eventuelles Kleben bleiben zu vermeiden.  

Stillpositionen

Wichtig, um „gut“ stillen zu können ist eine bequeme Position, in der die Mutter entspannt für längere Zeit verweilen kann und eine angenehme Atmosphäre. 

Kissen und/oder Stillkissen können es bequemer machen, sind aber kein Muss. 

Nachdem die Mutter zu Beginn das Stillen als Hauptaufgabe hat, sollte der Stillort  auch ein bisschen wie ein Arbeitsplatz betrachtet werden.

Überall, wo die Mutter gerne stillt, sollte alles zu finden sein, was sie benötigt – Kissen, Decke, etwas zu trinken, Taschentücher, eine Kleinigkeit zu Essen (Nüsse, frisches Obst), eventuell ein Buch. Hier kommt auch dem Partner eine wesentliche Rolle zu – er unterstützt die Mutter, wenn er beispielsweise morgens bevor er das Haus verlässt, die verschiedenen Bereiche frisch bestückt. 

Das Anlegen kann von der Mutter oder dem Kind gesteuert werden. 

Beim intuitivem, vom Baby gelenkten Anlegen, oder auch laid back stillen, befindet sich die Mutter in einer halbaufrechten Position und das Baby liegt zwischen den Brüsten auf dem Oberkörper. Das Baby kann unter dem Po etwas Halt bekommen. Durch die Schwerkraft wird der Saugapparat des Babys unterstützt und Anlegeprobleme werden minimiert. Gibt es schmerzende Mamillen, kann diese Position besonders hilfreich sein.

@ N.Groiss, Still- und Laktationsberaterin IBCLC

Diese Position ist für die gesamte Stillzeit sehr hilfreich. Zu Beginn unterstützt sie den Stillstart bestmöglich und es ist davon auszugehen, dass etwaige Stillprobleme von Anfang an vermieden werden können mit dieser Position. 

Legt die Mutter das Baby an die Brust, kann sie dabei liegen oder sitzen. Der Körper des Babys sollte dabei der Mutter zugewandt sein, frontal zur Brust schauen und den Kopf leicht nach hinten neigen, die Mamille sollte vor der Nase liegen. Ohr-Schulter und Hüfte bilden eine Linie. Kinn und Nasenspitze sollten die Brust berühren. Mittels C-Griff kann die Mutter dem Kind das Andocken an der Brust erleichtern. 

Grundpositionen für das von der Mutter angelegte Stillen sind

  • Die klassische Wiegehaltung:  ist die häufigste Stillhaltung, obwohl nicht unbedingt die einfachste. Die Mutter sitzt aufrecht und hält das Baby, welches im Rücken gestützt wird, der Kopf des Babys ruht in der Armbeuge der Mutter.. Wichtig bei dieser Position, ist eine gute Stütze für die Mutter, damit sie bequem sitzen kann. Ein Nachteil der Position ist, dass der Kopf des Babys schlecht bis nicht geführt werden kann. 
  • Die modifizierte Wiegehaltung: auch hierbei sitzt die Mutter aufrecht, mit dem Unterschied, dass der Kopf des Babys in der Hand der Mutter liegt und somit wesentlich besser geführt werden kann.

Wiegehaltung/modifiziert

 @ A.Bier Still- und Laktationsberaterin IBCLC 
  • Die Rückenhaltung/Football Haltung: Dabei zeigen die Beine des Babys zum Rücken der Mutter. Der Vorteil zur klassischen Wiegehaltung ist, dass der Kopf gezielter zur Brust der Mutter gezogen werden kann. Von Vorteil ist diese Position auch nach einem Kaiserschnitt oder zum Tandemstillen. 
  • Stillen im Liegen: Diese Position ist sehr praktisch, vor allem nachts, benötigt jedoch meist etwas Übung von beiden Seiten, da Brust und Baby im Liegen recht schwer zu sehen sind. Baby und Mutter liegen seitlich eng Bauch an Bauch. Im besten Fall sind beide im Rücken gestützt. Am leichtesten ist es, wenn du diese Position bereits im Wochenbett und untertags bei Licht übst, dann funktioniert das Stillen im Liegen auch nachts bald. 

Stillen im Liegen

 @ A.Bier Still- und Laktationsberaterin IBCLC 

Um die Brustwarzen zu schonen und auch, um in verschiedenen Situationen bestmöglich stillen zu können, lohnt es sich, verschiedene Stillpositionen auszuprobieren und auch immer wieder anzuwenden. 

 

Bei Fragen stehen dir Stillberaterinnen zur Seite!

Quellen: 

EISL - Europäisches Institut für Stillen und Laktation

Attaching your baby to the breast - Global Health Media

 

 

 

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