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Im Team von Babymamas sind ausschließlich Mütter. Wir laden aber Väter gerne ein ihre Themen einzubringen. Anlässlich des Vatertags haben wir einen Mann befragt, wie es ihm als Vater geht. Und von seinen Papa-Stammtischen, die er organisiert, hat Clemens auch Einblick wie es anderen Vätern geht.

Du organisierst einen Papa-Treff, den "Helden-Stammtisch", der demnächst wieder starten wird. Wie wird das angenommen?

Die Gruppen von Papafreude, wie der „Helden-Stammtisch“, den du angesprochen hast, oder „Let’s groove“, sind bewusst in Kleingruppen, um eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Papas mit ihren Kindern wohlfühlen. So wird der Austausch untereinander gefördert. Man kennt sich. Die bestehende kleine, aber feine Runde, hat das bestehende Angebot sehr gut angenommen. Das Feedback von den Papas und Kindern ist großartig. Über Zuwachs und neuen Austausch freuen wir uns aber immer. 

Als Mama hat man 40 Wochen um sich auf das Baby vorzubereiten. Mütter bauen schon im Bauch eine Beziehung auf. Wie geht es da den Vätern, wenn sie plötzlich Papa sind?

Als werdende Papas tun wir uns da ein bisschen schwerer und es macht schon einen Unterschied, ob das heranwachsende Baby im eigenen Körper gespürt wird oder nur durch Handauflegen. Wir fiebern genauso mit, allerdings lassen sich das einige Papas nicht so anmerken – sind entspannt und ganz cool. Dann gibt’s andere Väter, die sich intensiv vorbereiten, jedes Buch oder Fachartikel über die Geburt und die ersten Lebensmonate verschlingen und im Internet, wie wild recherchieren. Und dann geht’s sehr schnell und plötzlich ist das Baby da und von einer Sekunde auf die andere ist es Lebensmittelpunkt. Das ist schon ein unglaubliches und überwältigendes Gefühl.

Was sind so die Themen, die Babypapas beschäftigen bei deinen Helden-Stammtischen?

Ich glaube, die sind nicht viel anders als bei Mutter-Kind-Gruppen. Schlafen, welches Essen, Brust oder Fläschchen, die ersten Zähne, Schreien,… Der Unterschied ist nur der, dass sich bei den Gruppen von Papafreude ein Vater mit einem anderen Vater unterhält und dadurch etwaige Tipps und Anregungen anders aufgenommen werden. Dieses Setting erlaubt dann vielleicht auch, dass über Themen gesprochen wird, über die wir Männer sonst eher ungern reden, wie Erschöpfung, die Alltagsgestaltung, die eher eintönig ist, die Fremdbestimmtheit, der Wegfall der ausschließlichen Definition einer selbst über die Erwerbsarbeit, oder die doch deutliche Fokussierung des Babys auf die Mutter, …

Ja, gerade am Anfang sind die Babys oft auf die Mutter fixiert. Und wir Mütter können oft nicht loslassen und tun uns schwer dem Vater vollends zu vertrauen bzw. die Verantwortung zu übergeben. Die Mama gibt viele Anweisungen mit was das Baby braucht. Wie erleben Väter das?

Das kommt auf den Papa darauf. Die einen sehen das als Unterstützung, die anderen nehmen das dankbar als Entschuldigung oder Ausrede an, um das Baby der Mama wieder zurückgeben zu können. Und dann gibt’s noch welche, die gerne selbst ausprobieren wollen, wie man das mit dem Baby macht. Ja, manchmal dauert‘s beim Papa vielleicht länger und er macht‘s anders aber genauso gut. Und das Kind braucht auch beides, braucht den Unterschied für die eigene Entwicklung.

Ich denke nur an folgende Situation: Das Baby schreit, der Papa versucht es zu beruhigen und es klappt nicht. Die Mama kommt, will helfen und will Baby nehmen, um es zu beruhigen. Hier sollten Papa und Mama bereit sein, beides zu zulassen. Die Mutter, die dem Vater nicht das Kind wegnimmt, nur weil das Baby nicht sofort aufhört zu schreien. Der Papa, der sich das Kind nicht nehmen lässt und es weiter probiert, auch wenn es manchmal ganz schön anstrengend sein und dauern kann. Aber die Dauer macht nix, das Ergebnis zählt und es wird mit jedem Mal besser.

Sind Väter aktiver und risikofreudiger als Mütter? Oder doch mehr Helikopter?

(Lacht) Also ob jemand Helikopter-Papa oder Mama ist, hängt eher vom persönlichen Naturell ab und nicht vom Geschlecht. Aktiver – würde ich jetzt auch nicht so unterschreiben, wenn ich nur daran denke, welches Aktivitätenprogramm Jungmüttern mit ihren Babys so absolvieren – von einer Spielgruppe zur nächsten, dazwischen zu musikalischen Früherziehen, dann zum Babyoga, Kangatraining und vielleicht noch Babyschwimmen,… Wobei das Schwimmen machen dann auch ganz gerne die Papas. Den Eindruck, dass Papas risikofreudiger sind, habe ich hingegen schon. Vor allem wenn es sich beim Kind um einen Buben handelt. Bei Mädchen können Papas fast noch vorsichtiger sein als Mamas.

Die Zahl der Väter in Karenz steigt, aber es ist nicht immer leicht vereinbar mit dem Arbeitgeber. Wie sind da deine Erfahrungen bzw. die deiner Väter?

Dabei handelt es sich um ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem. Das Väter in Karenz gehen, ist noch nicht etabliert. Während bei werdenden Müttern bereits bei Bekanntgabe der Schwangerschaft dem Arbeitgeber klar ist, dass diese mindestens für die Dauer des Mutterschutzes nicht als Arbeitskraft zu Verfügung stehen wird, wird das werdenden Papas nicht automatisch angenommen. Aber Väter können, dürfen und haben sogar einen Rechtsanspruch auf Väterkarenz, aber sie müssen nicht. Und damit arbeiten natürlich auch einige Arbeitgeber. „Du kannst gerne in Karenz gehen, aber…“ Ein weiterer Aspekt liegt bei der Frage des Verdienstes. Gerade als Jungfamilie braucht man Geld und wer wie lange in Karenz geht, richtet sich auch nach wirtschaftlichen Überlegungen.

Und dann kommt natürlich die persönliche Einstellung dazu. Wie oft höre ich „Ach wie schön, dass du das machst. Ich würde auch gerne, aber es geht einfach nicht“ Es ist schon auch eine Frage, wem fühle ich mich wie stark verpflichtet und wo verorten sich werdende Papas persönlich in dem Spannungsfeld zwischen ich darf in Karenz gehen – ich kann, muss aber nicht. Kurz zusammengefasst: wie sehr möchte man in Karenz gehen.

Was wünschen sich Väter?

Ähnliches wie Mütter: mehr Schlaf oder endlich wieder einfach nur durchschlafen, mehr Abwechslung zum Babyalltag, aber auch flexiblere Arbeitgeber, oder sehr männerspezifisch mehr Wickelmöglichkeiten auf Männer-WCs und natürlich mehr Freizeitmöglichkeiten, die auf die spezifische Vätersituation eingeht, Austausch mit anderen Papas ermöglicht und genau da setzt Papafreude an.

Danke, lieber Clemens, für diesen Einblick!

Clemens Schmoll ist Papa von zwei Buben. Seine Erfahrungen in der Karenz haben ihn veranlasst mit seinem Unternehmen Papafreude, werdenden Papas und Jungvätern eine Austauschplattform mit Freizeitangeboten, Workshops und Trainings anzubieten. Neben Gruppenangeboten wie dem „Heldenstammtisch“ (Spiel und Austausch), dem „Dreckspatz-Contest“ (Windelwechsel-Competition) oder „Let’s Groove“ (Bewegungsgruppe) wird auch ein „1:1 Sparring“ (Einzeltraining) angeboten. Clemens Schmoll ist Sozialarbeiter, Soziologe/Ethnologe und systemischer Coach. Neben Papafreude unterstützt er Kinder im Zuge von Besuchsbegleitungen, damit diese Kontakt zu beiden Elternteilen haben können. 
www.papafreude.at

 

 

 

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