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Ein Gastbeitrag darüber wie 5fach-Mama und Familientrainerin Claudia den Haushalt organisiert - Der Montag startet bei uns immer mit einem Berg Wäsche im Bad.

Eine goldene Regel lautet: Am Wochenende vor allem am Sonntag keine Hausarbeit - die Waschmaschine hat dann Pause. Aber heute ist sie bereits im Einsatz. 

Und schon bin ich bei einem Thema, das uns täglich beschäftigt. Wie geht es Euch mit dem Haushalt? Habt ihr eine Arbeitsteilung? Helfen die Kinder mit? 

Im Hause Umschaden fällt der Großteil der Hausarbeit mir zu bzw. liegt es an mir, die Aufgaben zu verteilen und delegieren. Warum ich? Weil ich hier den Plan hab, wann was gemacht gehört. Vieles passiert automatisch, wie z.B. der Geschirrspüler: Der letzte schaltet ihn am Abend ein (meistens mein Sohn), der erste räumt ihn in der Früh aus (meistens der Papa). Vieles passiert bei uns zu Hause in Zusammenarbeit: Wenn ich also koche, hilft ein Kind mit, ein anderes legt die Wäsche zusammen oder mäht den Rasen oder deckt den Tisch. Und Papa schwingt vielleicht den Staubsauger. Und ich merke, dass es leichter fällt etwas im Haushalt zu machen, wenn jeder anpackt und etwas tut. Und so arbeiten wir gemeinsam an all den Aufgaben in unserem Haus.

Warum sollen mich meine Kinder im Haushalt unterstützen?

Damit ich weniger zu tun habe, wäre eine mögliche Antwort. Doch eigentlich möchte ich, dass sie mithelfen, damit sie wissen, wie es geht und selbstständig werden.

Hausarbeit ist Erziehung zur Selbstständigkeit!

Und wie es so oft bei der Erziehung ist, ist das Anstrengende daran, die Konsequenz. 

Das Mühsame ist als Mutter und Vater dranzubleiben und konsequent die Aufgaben zu überwachen und einzufordern, damit es die Kinder lernen und es zur Gewohnheit wird. Ich sage immer: Wir sind eine Familie und wollen zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen. 

Der Tisch ist gedeckt, wer räumt ihn ab? Bei uns alle. Jeder räumt seinen Teller inkl. Becher in den Geschirrspüler. Die beiden Jüngeren sind grad am Erlernen dieser Tätigkeit. Oft müssen sie noch erinnert werden, doch dann tun sie es. Bald wird es zur Gewohnheit und passiert automatisch, dass die Teller in den Geschirrspüler wandern. Und dann, als nächsten Schritt, dürfen sie noch ein Ding der Allgemeinheit wegräumen (den Wasserkrug, das Ketchup, den Kochtopf,...). Schritt für Schritt wird der Tisch gemeinsam abgeräumt.  Und dabei immer daran denken: Hausarbeit ist Erziehung zur Selbstständigkeit. ️

 

Wie kann ich mein Kind motivieren, sich an der Hausarbeit zu beteiligen ? 

Bei uns ist es so, dass am Samstag oft einige Erledigungen anstehen und diese Aufgaben werden an die ganze Familie verteilt. Beim Frühstück ist die Frage: Wer räumt den Geschirrspüler ein, wer saugt Staub, wer hängt die Wäsche auf, wer wird Rasenmähen, den Müll hinaustragen … Jedes Familienmitglied sucht sich eine Aufgabe aus, die bis zum Mittagessen erledigt gehört. Das funktioniert echt gut! 

Bei älteren Kindern kann man einen Aufgabenbereich übergeben, den sich das Kind freiwillig für einen bestimmten Zeitraum aussuchen kann. Das kann z.B. sein: Müll raustragen, Wäsche sortieren, 1x in der Woche kochen,... 

 

Tipp 1: Das Kind darf zwischen verschiedenen Tätigkeiten wählen. 

Motivation ist auch ein Gemeinschaftsprojekt als Familie zu machen – da kommt auch der Spaß nicht zu kurz und doch lernen Kinder gemeinsam mit den Eltern etwas zu vollbringen.

So ein Projekt kann ein Ausflug aufs Erdbeerfeld sein, alle sind begeistert beim Erdbeeren ernten und danach gibt’s großes Marmeladekochen und Erdbeerkuchen backen und Erdbeermilch trinken. Oder auch gemeinsam ein Fest vorbereiten oder der Wohnungsputz. Auch das kann ein gemeinsames Projekt sein.

Tipp 2: Gemeinsam statt einsam. 

Manchmal ist es Motivation, dass das Kind seine eigene Kreativität einfließen lassen kann … z.B. beim Tischdecken die Tischdeko bestimmen zu dürfen. "Ich decke gern den Tisch, darf ich die Servietten dazu aussuchen?"

Oder auch der Wunsch nach einem Kuchen. "O Du möchtest einen Kuchen? Eine gute Idee! Ich auch. Backst Du einen?"  Wenn meine Kinder gerne einen Kuchen essen möchten, dann dürfen sie ihn selbst machen oder wir backen ihn gemeinsam. So lernen sie, dass es auch Arbeit kostet, um dann einen köstlichen Kuchen zu essen. 

Tipp 3: Das Kind miteinbeziehen. 

"Mama kann ich Dir helfen?" Ja, dieser Satz wird manchmal bei uns gesagt. Und dann finde ich sicher etwas, wobei mir mein Kind helfen kann. Oder ich frage zurück: "Wobei möchtest Du mir helfen?" und bekomme dann eine ziemlich konkrete Vorstellung. 

Tipp 4: Hilfe annehmen! 

 


Kinder machen uns vieles nach. 

Meine beiden Buben (damals 3,5 und 1,5 Jahre alt) spielen im Wohnzimmer, in dem sie eine Zeitung in kleine Stücke zerreißen. Sie haben viel Spaß dabei und ich beobachte sie (will schon eingreifen und mich aufregen) sage aber doch nichts und genieße die Ruhe und meinen Kaffee während die Buben spielen. 

Nachdem sie fertig sind mit dem Zerreißen der Zeitung, holen die beiden Zwerge den Staubsauger, stecken ihn an und schalten ihn ein und weiter geht das Spiel, in dem sie nun die Zeitungsstücke wegsaugen …. Sie haben so viel Spaß dabei gehabt und ich staune einfach nur. 

Kleine Kinder kann man noch sehr leicht in die Hausarbeit einbinden, sie machen es mit viel Freude und Begeisterung. Wenn ich Frage, wer möchte Tisch decken, antwortet meistens das jüngste Kind. Auch beim Kochen oder Backen sogar beim Staubsaugen sind sie topmotiviert. Vor allem wenn ich ihnen verspreche, danach ein Spiel zu spielen, helfen sie mir gerne, damit ich schneller bei ihnen bin. 

Traut also auch den kleinen Kinder etwas zu und ermutigt sie, euch zu helfen: die Löffel zum Tisch bringen, den Staubsauger einschalten, die eigene Wäsche in den Wäschekorb bringen.

Bei älteren Kindern stehen wir manchmal an mit der Motivation …. Das Zimmer sieht aus, sie liegen faul herum und spielen Handy und wenn man sie um etwas bittet, kriegt man eventuell die „Go“ angehängt.

Wenn ich aber jetzt so richtig überlege, geht es mir als Mutter auch manchmal so, dass ich gerade keine Lust habe, die Wäsche aufzuräumen oder den Haushalt zu machen und mich auch dazu überwinden muss.

Mein Sohn wollte einmal nicht Hausübung machen und war nicht zu motivieren. Ich war aber an dem Tag auch ein wenig faul …  und dann hab ich mich überwunden, die Waschmaschine auszuräumen und die unliebsame Wäsche aufzuhängen. Und plötzlich hat auch er mit der unliebsamen Hausübung begonnen.

 

Wir sind die Vorbilder für unsere Kinder. 

Als Eltern sind wir ständig in Gefahr, einfach das zu tun, was das Schnellste Ergebnis bringt …. Oft vergessen wir dann, dass es um die Zukunft des Kindes geht.

Überlegt einmal, was ihr gerne wollt, dass euer Kind in welchem Alter können soll:

  • Mit 2 Jahren: mit Löffel und Gabel essen, aus dem Becher trinken, Gewand aussuchen, auf mein Stopp hören, Spielzeug wegräumen. 
  • Wenn es in den Kindergarten kommt: selbst an- und ausziehen, teilen, Tisch decken. 
  • Beim Schulanfang: Wäsche sortieren, Bett machen, Aufgaben erledigen, Abendessen herrichten, pflanzen gießen, zum Bäcker einkaufen gehen, Teppich säugen, Spiegel putzen. 
  • Mit 12 Jahren: Zeit einteilen können, Öffis fahren, Wäsche zusammenlegen, Einkauf erledigen, Rasen mähen, Stadtplan lesen, einen Tag im Urlaub planen, Koffer packen. 
  • Mit 16 Jahren: Waschmaschine bedienen, jüngere Geschwister ins Bett bringen, Mittagessen kochen, Klo putzen & entstopfen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder, die zu Hause gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen, ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickeln und dass sie als Erwachsene ein glücklicheres und produktiveres Leben führen. 

Jedes Mal, wenn ich eine Aufgabe übernehme, die mein Kind eigentlich selbst machen kann, helfe ich nicht meinem Kind sondern bringe es um eine Erfahrung zur Selbstständigkeit. Daher immer wieder überlegen: Was wollen wir für ein Kind – ein selbstständiges oder eines das an unserem "Rockzipf" hängt?        

 

Danke, Claudia, für diesen Erfahrungsbericht!

 

Über Claudia:

Claudia ist Mutter von fünf Kindern und hat Pädagogik studiert. Nach der Karenz ihres jüngsten Sohnes hat sie beschlossen ihrem Herzen zu folgen und sich selbstständig zu machen.

Als Mutter steht sie – trotz ihrer pädagogischen Ausbildung – immer wieder vor neuen Herausforderungen und Problemen. Es ist nicht nur eine Redewendung, dass „jedes Kind anders ist“ – es ist wirklich so! Claudia hat fünf Kinder im Alter von 17, 16, 11, 7 und 5 Jahren und jedes ist anders, hat einen anderen Charakter, andere Talente und Begabungen. Das ist das Spannende in der Begleitung von Kindern – zu beobachten, wie sie sich unterschiedlich entfalten und groß werden. Und zu erkennen, dass 0815-Rezepte bei der Erziehung der Kinder nicht funktionieren – denn jedes Kind ist eben anders und braucht etwas Anderes!

In ihren Workshops teilt Claudia ihre Erfahrungen (verknüpft mit pädagogischem Know-How) mit Dir und zeigt Dir Wege auf, wie es möglich ist, Dein Kind, die Beziehung zu Deinem Partner und Dich selbst zu stärken!

Mehr über Claudia, ihre Angebote und Workshops findest du auf ihrer Webseite familientrainerin.com

 

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