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Gerade Kleinkinder sind oft von der Masse an Spielsachen, die sie besitzen, überfordert. Sie wissen gar nicht, dass sie womöglich vier kleine Traktoren haben, wenn diese nicht zusammen sichtbar am Nachtkästchen aufgestellt sind. Ich rede hier nicht von Lieblingsspielsachen, bei denen die Kinder ganz genau wissen was sie haben, sondern von Spielgegenständen, mit denen nicht so viel gespielt wird. 

Falls es schwer fällt sich von den Dingen zu trennen bzw. noch nicht klar ersichtlich ist, ob das Kind damit (in Zukunft) spielt oder nicht, kann die Toy Rotation, ein Rotationssystem von Spielzeugen, zur Anwendung kommen.

Wie funktioniert die Toy Rotation?

Jene Spielsachen, mit denen das Kind nicht so viel spielt bzw. von der Auswahl schier überwältigt ist, die aber durchaus altersadäquat und intakt sind, können in Boxen für eine Weile eingeräumt werden, zu denen das Kind keinen Zugang hat. Hier eignen sich beispielsweise obere Ablagen in Schränken oder Unterbettboxen die unterhalb des Elternbettes gelagert werden. Garagen, Dachböden und Keller, sofern diese nicht feucht sind, eignen sich natürlich auch für die Lagerung. Wenn die Boxen nach ein paar Wochen wieder ausgeräumt werden, ist die Freude meist sehr groß, da das Kind die Sachen „wiederentdeckt“ und sie viel interessanter findet. Gerade bei Kleinkindern kann dieser „neu“ entdeckte Spielgegenstand einen „Wow“-Effekt auslösen. Falls nicht, können diese vermutlich getrost weggegeben werden.

Wieso sollte ich die Toy Rotation anwenden?

Viele Babys und Kleinkinder sehen den Wald vor lauter Bäume nicht mehr, wenn die fünfte Rassel neben ihnen liegt, wird das Kind womöglich nicht mit allen fünf spielen, sondern sich eher eine aussuchen. Bei Spielsachen gilt oft das Credo, dass weniger mehr ist. Abgesehen davon, dass je weniger Spielzeug ein Kind besitzt, das Aufräumen deutlich leichter fällt.

Gerade Babys und Kleinkinder finden das Spielzeug am interessantesten, wenn jemand anderer damit spielt, denn das Spielzeug ist nun „in Bewegung“ und der Fokus ist auf genau diesen Gegenstand fixiert. In diesem Moment wollen sie es nun auch haben, angreifen und letzten Endes bespielen. Sobald der Gegenstand in ruhender Position ist, verliert es an Reiz. Die Toy Rotation kann bei Babys sehr leicht stattfinden, indem von der erwachsenen Person gezielt gewisse Kategorien von Spielsachen hervorgeholt werden, damit diese interessant bleiben. Jene Spielgegenständen, mit denen das Kind sehr gerne spielt, können griffbereit aufbewahrt werden, so dass es für das Kind leicht ist selbst hinzugreifen. Bei den anderen Dingen, die weniger interessant sind, kann die Toy Rotation stattfinden.

Dasselbe gilt auch, wenn der Gegenstand nicht sichtbar ist, es wird schlichtweg – richtig – nicht gesehen. Die wenigsten Kleinkinder werden im Plüschtier Korb bis nach unten greifen und suchen, viel besser ist es, ein paar wenige rauszunehmen und schön arrangiert auf dem Regal in sichtbarer Kinderhöhe aufzustellen, dann wird das Kind eher hin greifen und damit spielen.

Wenn du (wieder) möchtest, dass dein Kind mit den Gegenständen, die weniger bespielt werden, bewusst spielt, kann die Toy Rotation ein guter Lösungsansatz für euch werden.

Wann solltest du dir überlegen mit einer Toy Rotation zu starten?

  • Sagt dein Kind, dass es gelangweilt ist bzw. verhält es sich gelangweilt, obwohl es sehr viele Spielsachen besitzt?
  • Nimmt dein Kind viele Spielsachen raus, aber spielt nicht wirklich damit?
  • Nimmt es mehr Zeit in Anspruch die Spielsachen einzuräumen, als dass das Kind damit tatsächlich spielt?
  • Hast du als Elternteil schon längst den Überblick über die Anzahl der Spielsachen verloren, welches dein Kind besitzt?
  • Hat sich dein Kind bereits etwas doppelt gewünscht, weil es dachte, dass es das Spielzeug nicht hat?

Dann ist es Zeit mit dem Rotationssystem zu starten!

Sortiere vorab aus

Bevor du allerdings loslegst durchzuschauen was du für einige Zeit „verschwinden“ lässt, solltest du unbedingt den Moment ergreifen und vorab Spielsachen aussortieren, wo du weißt, dass…

  • dein Kind nicht mehr damit spielt: spende oder verschenke es.
  • es kaputt bzw. defekt ist: entsorge es entsprechend.
  • diese nicht mehr hygienisch sind (ich denke da an Gummibadespielzeug, das nicht mehr adäquat zu reinigen ist).
  • das Spielset (zB. Puzzle) unvollständig ist.

So ist nun viel weniger Spielzeug da und die Übersicht ist nun gegeben, was bleiben soll.

Jetzt geht’s los

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten die Toy Rotation anzuwenden. Hier ein paar davon.

  • Rotiere je nach Saison. Das Sandspielzeug kann zwar im tiefsten Winter, sofern es schneit, auch gut benutzt werden, doch es gibt Spielsachen die saisonal weggeräumt werden können. Außerdem kann es womöglich schöner sein mit der Holzpuppen-Weihnachtskrippe in der Weihnachtszeit zu spielen.
  • Wende bei terminlichen Gelegenheiten, wo dein Kind viele Spielsachen geschenkt bekommt, die Toy Rotation an, da sie mit den neuen Gegenständen beschäftigt sind, wie beispielsweise zum Geburtstag, zu Weihnachten, zu Ostern, etc.
  • Wöchentliche Rotation: Hier gilt es alles in entsprechenden Boxen/Körbe kategorisiert und beschriftet zu lagern, damit die entsprechenden Aufbewahrungskategorien jede Woche rausgeholt werden. Oft entwickelt das Kind dann, je nachdem welche Kategorien rausgestellt werden, unterschiedliche Spielszenarien. Auf einmal wird im Piratenkostüm mit Bauklötzen gespielt.
  • Verändere die Örtlichkeit. War die Puppenküche stets im Wohnzimmer? Stelle sie nun im Kinderzimmer auf, um zu sehen, ob das Spielverhalten des Kindes sich dazu ändert.
  • Binde deine Kinder mit ein. Bei manchen, meist älteren, Kindern funktioniert es auch, sie selbst zu fragen, mit was in letzter Zeit nicht oder sehr wenig gespielt wurde. Dem Kind soll erklärt werden, dass die Spielsachen lediglich eine gewisse Zeit weggeräumt werden, aber weiterhin zu seinem Besitz gehören. Es werden nur jene Spielsachen weggeräumt, mit denen das Kind ohne weiteres auskommen kann. Ziel ist es die Spielsachen spannend zu halten, damit das Kind Freude und Neugier verspürt damit (wieder) zu spielen.

Tipp: Es gibt immer wieder solche Momente, wo du nicht wirklich Zeit hast, mit dem Kind zu spielen, z. B. wenn du das Baby stillst, bei einem Arztbesuch, wo lang gewartet werden muss, beim Kaffeeplausch mit der Freundin, die nur heute aus dem Ausland da ist etc. Hierzu bereite eine Tasche vor, mit lauter Dingen, die das Kind fast nie zu Gesicht bekommt. So kannst du dir womöglich noch eine zweite Kaffeetasse gönnen, da das Kind die Spielsachen so interessant findet. Außerdem kann die Tasche leicht überall hin befördert werden.

Es bleibt dir und euch überlassen, wie oft und wann die Spielzeuge rotiert werden. Du kennst dein Kind am besten, insofern beobachte was für dich bzw. euch am effektivsten erscheint, um die Neugier und Freude bei den Spielsachen zu bewahren.

Danke, Desiree, für diesen Gastbeitrag!

 

Desiree Schweiger ist Ordnungscoach und selbst Mutter von zwei Kindern. Vor der Gründung von ‚simply organized‘ unterrichtete sie an einer Handelsakademie. Sie war schon immer ein ordnungsliebender Mensch, insbesondere nach der Geburt ihrer Kinder merkte sie, wie wichtig ein ausgeklügeltes System ist. Sie unterstützt Ordnungssuchende von der Planung bis zur Umsetzung eines individuellen und effizienten Ordnungssystems, sowohl vor Ort als auch virtuell per Video-Call.

zur Webseite von Ordnungscoach Desiree

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